Jakub
Boehme (1575-1624), jeden z najg³oœniejszych mistyków
i teozofów niemieckich, urodzony w £u¿ycach Górnych, szewc i samouk,
który, nauczywszy siê czytaæ, nie zna³, podobno, innej ksi¹¿ki prócz
Pisma œw. Wiód³ ¿ycie nader bogobojne, pe³ne prostoty i prawdy. Nawiedzany
kilkakrotnie w ¿yciu jakimœ nadprzyrodzonym nakazem pisania, utworzy³
ca³y szereg dzie³, sk³adaj¹cy siê na ca³kowity systemat mistyczno-religijny
o podk³adzie racjonalistyczno-protestanckim. Krytyka póŸniej dopiero
zwróci³a uwagê na te prace, zaœ filozofowie niemieccy Jacobi i Hegel
po³o¿yli go nawet na czele nowo¿ytnej filozofji niemieckiej.
Nota pochodzi z
wydania z 1922 roku [Warszawa,
„Ksiêgarnia Filozoficzna”].
Misterium ziemskiego i niebieskiego.
Zamieszczony obok traktat pochodzi z tomu: Schriften JAKOB BÖHMES,
Ausgewählt und herausgegeben von Hans Kayser, Leipzig 1920, s. 386-408.
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TABULAE PRINCIPIORUM
oder
Tafeln von den dreyen Principien Göttlicher Offenbarung,
wie Gott ausser der Natur in sich selber, und dann in der Natur, nach
den dreyen
Principien, betrachtet wird;
auch,
was Himmel und Hölle, Welt, Zeit und Ewigkeit, samt allen Creaturen sey;
woraus alles entsprungen;
was das Sichtbare und Unsichtbare sey?
Geschrieben im Jahre 1624, im Februar,
von
Jacob Böhmen.
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Gedruckt im Jahr des ausgebornen grossen Heils
1730.
1. In diesen drei Tafeln wird erklärt und angedeutet, wie sich der
verborgene Gott aus sich selber, durch sein Aushauchen der Kraft, habe
offenbaret; was Himmel und Hölle, Welt, Engel, Teufel und alle Kreaturen,
samt allen Wesen und Weben sind; wovon Böses und Gutes, Licht und Finsternis,
Leben und Tod, Freund und Feind, Härte und Weiche urständen; und wie
die Werwandlung aller Wesen geschieht; wie sich das Gute in ein Böses,
und das Böse in ein Gutes verwandelt. Auch wird darinnen vorgestellet,
wie alle Dinge in dem Grunde, daraus sie anfänglich entsprossen sind,
gut und nützlich sind; und wie alle Bewegnisse in Unvermeidlichkeit
stehen.
2. Und werden sonderlich die drei Principia göttlicher Offenbarung,
wie dieselben aus einem eigenen Grunde urständen, nach Ewigkeit und
Zeit hiermit angedeutet.
3. Als das erste Principium mit der ewigen Finsternis, als eine Annehmlichkeit
der Eigenschaften, davon Empfindlichkeit, Wollen und Leben urständet,
welches mit seinem Grunde reichet bis ins Feuer.
4. Das andre Principium wird verstanden im Licht mit der englischen
oder Kraftgewalt, darinnen sich der Ausfluß göttlicher Kraft und Willens
durchs magische Feuer mit der feuerflammenden Liebe offenbaret, darinnen
man das Reich Gottes verstehet.
5. Das dritte Principium ist die sichtbare elementische Welt mit ihren
Herren, welche ein Ausfluß aus dem ersten und andern Principio, durch
Bewegnis und Aushauchen göttlicher Kraft und Willens ist, darinnen die
geistliche Welt nach Licht und Finsternis abgebildet und in kreatürliche
Art kommen ist.
6. In dem Schemate (ADONAI) wird angedeutet, was Gott außer der Natur
und Kreatur in sich selber sei. In der
ersten Tafel wird angezeiget
das Aushauchen des göttlichen Worts durch die Weisheit, wie ihm das
Hauchen göttlicher Kraft einen Gegenwurf mache, und wie sich der ausgeflossene
Wille in Annehmlichkeit und sonderlich in sieben Eigenschaften zur ewigen
Natur der Empfindlichkeit und Wirklichkeit einführe: in welcher Wirklichkeit
der ewige Wille Gottes natürlich und als ein Schöpfer des Wesens erkannt
wird, darinnen vornehmlich der englische und seelische Grund mit ewigem,
geistlichem Feuer und Licht verstanden wird.
7. In der andern Tafel wird die sichtbare Welt, als ein Ausfluß derselben
innern geistlichen Kraftwelt verstanden, wie sich die Eigenschaften
des innern Grundes haben geschieden, und wieder in einen Gegenwurf eingeführet,
daraus die Sterne, Elemente und Kreaturen ihren Ursprung haben genommen.
8. In der dritten Tafel wird der Mensch nach allen dreien Prinzipien
verstanden, als ein rechtes Gegenbild Gottes ans Ewigkeit und Zeit:
was er in Seele, Geist und Leib sei; item, was er sei im Paradiese in
der ersten Schöpfung gewesen, und was er sei im Abfall worden, durch
den Geist des Irrtums; was das Gift der Schlange in ihm sei, und wie
ihm Christus wieder zu helfen und neu zu gebären sei kommen, was er
in Christo in der neuen Geburt sei.
Schema
AD |
Vatter |
Wille |
JE |
O |
Sohn |
Lust |
HO |
N |
Geist |
Scienz |
VA |
A |
Kraft |
Wort |
Leben |
I |
Farben |
Weißheit |
Tugend |
Erklärung
9. Das Wort ADONAI deutet an das Auftun oder Selbstbewegnis der ungründlichen
ewigen Einheit, was die ewige Gebärung, Auftun und Ausgang der Dreiheit
Gottes in sich selber sei. - Das A ist ein dreifaches I, welches sich
kreuzweise in sich fasset, als in einen Anfang, Ein- und Ausgang. Das
D ist die Bewegnis des dreifachen I, als das Auftuende. Das O ist die
Zirkumferenz des dreifachen I, als die Geburt der Stätte Gottes in sich
selber. Das N ist der dreifache Geist, welcher aus der Zirkumferenz,
aus sich selber als ein dreifaches I ausgehet. Das andere A ist der
Gegenwurf oder das Wirken des dreifachen I oder Geistes, davon ewiglich
Bewegnis, Kraft, Farben und Tugenden entstehen oder urständen. Das I
ist der wesentliche Ausfluß des dreifachen I, da die Dreiheit in der
Einheit ausfleußt; und verstehet man in diesem ganzem Worte ADONAI das
ewige Leben der Einheit Gottes.
10. Das Wort Vater ist der ewige Anfang des Wirkens und Wollens in dem
dreifachen I der Einheit.
11. Das Wort Sohn ist das Gewirkete der Kraft, als die Einfaßlichkeit
des Willens, darinnen sich der dreifache Geist schleußt, als eine Stätte
der göttlichen Ichheit.
12. Das Wort Geist ist die lebendige, ausgehende Bewegnis in der gefasseten
Kraft im Gleichnis, wie mans an einer Blume verstehen könnte. Das Auftun
oder wirkende Wachsen ist der Anfang; die Kraft des Wirkens ist der
Umschluß und körperliche Einfassung des Wachsens; und der Geruch, welcher
aus der Kraft ausgehet, ist die Bewegnis oder das wachsende, ausgehende
Freudenleben der Kraft, daraus die Blume entspringet, davon man ein
Gleichnis siehet, wie sich die Gebärung göttlicher Kraft abbildet.
13. Das Wort Kraft deutet an das hauchende, ausgehende, verständliche,
empfindliche Leben, als den Grund und Quell der ausfließenden Wissenschaft
der Unterschiedlichkeit.
14. Das Wort Farben deutet an das Objektum oder Gegenwurf der Kraft,
darin die Unterschiedlichkeit und Ursprung des sinnlichen Lebens der
Erkenntnis verstanden wird, da eine ewige Beschaulichkeit urständet.
15. Das Wort Wille deutet an das Wollen oder Bewegen in der auftuenden
Einheit, damit sich die Einheit selber in Dreiheit will, als das Nichts
in sein eigen Etwas, darinnen es sein Verbringen und Wollen hat.
16. Das Wort Lust deutet an die wirkliche Empfindlichkeit des Willens
oder Wollens, als den höchsten Grund der ursprünglichen Liebe, da sich
der Wille des Ungrundes in seinem Etwas empfindet, da er sich dem Etwas,
als seiner Empfindung einergibt, und in der Empfindlichkeit in seinem
eigenen Geschmack wirket und will.
17. Das Wort Scienz deutet an die wirkliche empfindliche Wissenschaft
und Verständnis in dem Liebegeschmack, eine Wurzel der fünf Sinne und
ein Grund des ewigen Lebens, daraus die Verständnis ausquillet, und
sich die ewige Einheit darein gründet.
18. Das Wort Wort deutet an, wie sich die ewige Liebe der empfindlichen
Einheit mit der Wissenschaft ewig ausspricht in einen Gegenwurf; so
ist dasselbe Wort das Aussprechen oder Hauchen des Willens aus der Kraft
durch die Verständnis. Es ist das Treiben und Bilden der ewigen Kraft
in Unendlichkeit und Vielheit, als der Schöpfer der Kraft aus der ewigen
Kraft in Tugenden.
19. Das Wort Weisheit ist das ausgeflossene Wort, als ein Gegenwurf
göttlicher Wissenschaft göttlichen Willens, als die wesentliche Kraft
der großen Liebe Gottes, daraus alle Dinge ihre Bewegnis und Möglichkeit
empfangen haben: ein Grund aller dreien Prinzipien, eine Offenbarung
der Einheit Gottes, ein leidentlich Wesen göttlicher Wirkung und Grund
der Demütigkeit, eine Gebärerin aller Wissenschaft der Kreaturen, und
ein ewig Gehäuse der wirkenden Liebe Gottes, ein Strahl und Odem des
allmächtigen Geistes.
20. Das Wort JEHOVAH ist der allerheiligste Name Gottes, als das göttliche
sensualische Leben, das Einige Gute, darinnen die heilige Dreifaltigkeit
mit der Glorie und Allmacht verstanden wird; ein Leben des Ungrundes
als der Einheit, welches vornehmlich in der ewigen Liebe stehet; und
wird darinnen der allerheiligste Name Jesus verstanden, als das ausfliesende
I: ein Grund und Quelle des Hauchens der Einheit Gottes, eine Formung
des Verständnisses, denn der Ausfluß der Einheit führet sich mit dem
I ins E als in ein Gesicht oder Sehen eines Chaos, darinnen das Mysterium
Magnum nach göttlicher Art verstanden wird; und ist ein dreifaches Hauchen
der Kraft.
21. JE ist ein Hauchen der Einheit, und das HO ist ein Hauchen des JE,
und das VA ist ein Hauchen des HO und ist doch nur Ein einig Hauchen,
und machet aber einen dreifachen Ausgang dreier Zentren oder Fassungen:
und verstehen darinnen, wie sich das dreifache I endlich ins A schleußt
als in einen Anfang zur Natur.
22.Darunter stehet Leben, das deutet an, daß dieses dreifache Hauchen
ein eitel Leben und Kraft sei. Und darunter stehet Tugend, das deutet
an die unermeßliche Tugend solches hauchenden Lebens.
23. In dieser Tabelle oder Schemate wird nun recht verstanden, was Gott
außer der Natur und Kreatur sei in Dreifaltigkeit, als in einem dreifachen
Aushauchen der Einheit in sich selber, da man nicht kann von Ort oder
Stätte seiner Wohnung sagen, auch von keiner Meßlichkeit oder Abteiligkeit;
denn er ist weder da noch dort, sondern überall zugleich; wie man den
Ungrund betrachtet, als die ewige Einheit außer Natur und Kreatur, also
ist er eine wirkliche Kraft und Wesen der Einheit.
24. Daß aber wahrhaftig solche Kraft und Tugend der Einheit darinnen
verstanden werde, das verstehet man an seiner ausgeflossenen Kraft der
Welt und Kreaturen, was aus seinem Aushauchen erboren ist; und ist kein
Ding im Wesen dieser Welt, welches dem nicht Zeugnis gibt, so man das
wahrnimmt.
Erklärung der ersten Tafel. TETRAGRAMMATON
25. In dieser Tafel wird vorgestellet, wie sich der heilige Name der
ewigen Kraft mit der Erkenntnis und Wissenschaft von Ewigkeit in Ewigkeit
in Natur zum ewigen Licht und Finsternis in Eigenschaften einführet,
wie sich das Wort des Aushauchens in ein Subjectum oder Gegenwurf einführet,
und wie in dem Gegenwurf eigener Wille und Annehmlichkeit der Eigenschaften
entstehet, darinnen man allemal zwei Wesen verstehet, als Gottes eigener
Ausfluß, und dann der Eigenschaften ihre eigene Annehmlichkeiten im
freien Willen; in welcher Annehmlichkeit wieder ein Gegenwurf äußerlicher
Art verstanden wird, damit die Einheit in ihrem Ausflusse immer äußerlicher
wird, und dadurch sich die ewige Liebe in Empfindlichkeit und feuerflammende
Art einführet, als ein Wirken göttlicher Kräfte.
26. Über der Tafel stehet Gottes Zorn, finstere Welt, und darunter das
erste Principium, und gegenüber von der vierten Zahl bis zur siebenten
stehet Gottes Liebe, Lichtwelt, und darunter das andre Principium. Das
deutet an, wie sich der ausgeflossene Wille mit der Annehmlichkeit eigener
Begierde einschließe und überschatte, mit der Begierde der Ichheit in
Eigenschaften einführe und zur Finsternis mache, da das ausgeflossene
Ein in der Finsternis durchs Feuer im Lichte offenbar wird und empfindlich,
und eine Ursache des Lichtes sei; in welchem Licht Gottes Liebe eine
feuerische Wirkung vom Feuer der ewigen Natur annimmt, und scheinet
im Feuer durch die finstere, peinliche Annehmlichkeit aus, wie ein Licht
aus der Kerze, und wie der Tag in der Nacht; davon auch Tag und Nacht
ihren Urstand, Grund und Namen haben in der Zeit empfangen.
27. Aber im Ewigen ist also ein ewig Licht und Finsternis ineinander.
Die Finsternis ist der Grund der Natur, und das Licht ist der Grund
der Freudenreich göttlicher Offenbarung. So heißet die finstere Welt,
als der Grund der Eigenschaften eigener Begierde und Willens, das erste
Principium, weil es eine Ursache göttlicher Offenbarung ist nach der
Empfindlichkeit, und auch ein eigen Reich in sich machet, als peinliche
Quelle, danach sich Gott einen zornigen und eiferigen Gott und ein verzehrend
Feuer nennet. Und das Licht, welches im Feuer offenbar wird, darinnen
die Einheit göttlichen Ausflusses der Liebe verstanden wird, heißet
das andere Principium, als die göttliche Kraftwelt, da Gottes Liebe
ein Liebefeuer und wirkliches Leben darinnen ist, wie geschrieben stehet:
Gott wohnet in einem Lichte, dazu niemand kommen kann, denn die Kraft
der Einheit Gottes wirket im Lichte, und dieselbe ist Gott; aber die
feurende Art im Lichte ist die ewige Natur, darinnen sich die ewige
Liebe der Einheit liebet und empfindet.
28. Unter dem ersten und andern Principio stehen in den sieben Spatiis
sieben Zahlen I. II. III. IV. V. VI. VII., diese deuten an die sieben
Eigenschaften der ewigen Natur, und darunter stehet TINCTUR in den sieben
Spatiis ausgeteilet, das deutet an das göttliche Wort in der Temperanz
oder Gleichheit der Eigenschaften, darinnen die göttlichen Kräfte in
gleichem Willen, Wirken und Wesen inne liegen, als der ausgeflossene
Name Gottes, darinnen das große Geheimnis göttlicher Kraft und Wirkung
mit den Charakteren der Buchstaben in der Austeilung in den sieben Eigenschaften
verstanden wird.
29. Denn das Wort TINCTUR ist das schiedliche Wort, daraus die sieben
Eigenschaften fließen. Der Buchstabe T ist das Tau oder Auftun der Einheit,
als das † des drifachen Y - I - ',' ein Grund zum Hauchen. I ist der
Ausfluß aus dem T oder Ausgang der Einheit, als der Kreuzangel des Lebens.
N ist der Ausfluß des lautenden dreifachen Geistes. C ist das Zerscheiden
des Lautens, da sich das I als der Ausfluß der Einheit wieder von der
Finsternis scheidet, und die Annehmlichkeit des ewigen Willens zerbricht.
Das andere T unter Nr. V ist das heilige Tau oder Auftun der Glorie,
da die Glorie in der feuerischen Empfindlichkeit mit der feuerbrennenden
Liebe als mit Gottes Reich sich auftut, und deutet an die große Macht
der Lichtskraft. V ist nun des Heiligen Geistes wahrer Charakter mit
dreien Spitzen; zwei in die Höhe bedeuten das Feuer und Licht, und der
dritte unter sich bedeutet die Einheit in der Liebe, als die Demut.
Mit dem R wird das heilige Feuer und Licht in ein wirklich natürlich
Wesen gefasset; denn es deutet an das Reich, als den Thron, und wird
hiermit angedeutet, wie sich der heilige Name mit dem ausflißenden Willen
ins Mysterium Magnum, als in das ewige Geheimnis einführet, daraus die
sichtbare Welt entsprossen ist.
Das große Geheimnis der Tinktur, oder höchster Grund der Dreiheit Gottes
30.
T ist das dreifache Y - I - ',' ist den Vater andeutend.
I ist das geborene I, ist Jesus.
N ist dreifache I im Geiste.
C ist Christum andeutend.
T im fünftem Spatio ist der Vater in Christo.
U ist der Geist Christi im Wort, das da lebendig machet.
R ist der königliche Thron, um welchen Licht und Finsternis streitet,
da Satan und Christus gegeneinander stehen (als nach der Annehmlichkeit
eigenen Willens, der Satan als der Irrgeist; und nach der Einheit Christus),
da man Liebe und Zorn in einem Grunde, aber in zweierlei Offenbarung
verstehet, den Unsern verstanden, welche Gott angehören, aber den Ander
an diesem Ort ein Schloß davor.
Das große Geheimnis der Tinktur,
oder größter und höchster Grund der Dreiheit Gottes
31. Diese Tafel in sieben Spatien ist der Grund der Engel und Seelen,
als das Mysterium Magnum der Verwandelung, da alle Möglichkeiten inne
liegen.
32. Querüber nach den sieben Zahlen wird der Ausfluß von Einem in Sieben
verstanden. Bis ans Feuer, daraus das Licht offenbar wird, ist das erste
Principium zu verstehen; und vom Feuer bis zum Wesen das andere Principium,
und herunterwärts wird unter jeder Eigenschaft verstanden, was für ein
Ausfluß aus jeder Eigenschaft im Mitwirken der andern Eigenschaften
komme. Nicht zu verstehen, daß eine eigene Eigenschaft einen solchen
Ausfluß allein gebe, sondern alle sieben geben ihn; aber die erste Gestalt
herrschet darinnen, und behält das Oberregiment.
33. Als da Nr. 1 stehet Begierde oder Einfassen, so verstehet man, daß
die Begierde magnetisch sei, und sich selber einschleußt und fenfinstert,
welches als ein Grund der ewigen und zeitlichen Finsternis ist; und
aus solchem Einziehen kommet Schärfe, Herbe und Härte, die ist ein Urstand
des Grimmes, davon der große ewige Tod urständet, denn dieser Magnet
zeucht die Kraft in sich, und verschleußt sie in sich, daß das Wirken
stille stehet und in Unmacht tritt, wie unter Nr. 1 herunterwärts zu
sehen ist.
34. Unter Nr. 2 stehet Scienz oder Ziehen, dieses ist die andre Gestalt
zur Natur, als die Bewegnis des magnetischen Einziehens, davon die Empfindlichkeit
der Natur urständet, und ist der Grund aller Kontrarietät; denn Härte
und Bewegnis sind (untereinander) Feinde, denn das Bewegen zerbricht
die Härte wieder, und gebieret doch auch die Härte mit dem Anziehen.
35. Also urständen zwei Wesen im begierlichen, ausgeflossenen Willen
Gottes, als: das Ziehen der magnetischen Kraft gibt Bewegnis und Empfindlichkeit,
und das Angezogene gibt Wesen, darinnen man bie Ursache zu Geist und
Leib verstehet, als: im Ziehen der Empfindlichkeit den Geist, und im
Angezogenen den Leib, oder die Ursache zur Leiblichkeit.
36. So nun solch Einziehen und Wesen nicht mag das Licht der Einheit
Gottes erreichen, dadurch es gesänftiget wird, so bleibets in sich eine
eitele Feindschaft, und ist eine Quall des Wütens und Aufsteigens, daraus
eigen Annehmlichkeit und Hoffart urständet, denn der Wille eigener Annehmlichkeit
ist falsch, und ein steter Zerbrecher seiner selbst, als seines Wesens.
Und verstehet man in diesen zweien Gestalten, als Begierde und Einziehen,
in ihren ausfließenden Eigenschaften Gottes Zorn. Und ob sie wohl der
Grund des empfindlichen Lebens sind, so aber das Licht darein scheinet,
so sind sie der Grund der Freudenreich, als eine immerwährende Bewegnis
der Einheit Gottes, und ein Grund der fünf Sinne, daraus auch das kreatürliche
Leben seinen Anfang genommen hat, darinnen auch seine Verderbnis stehet,
sofern es das Licht verlieret, denn es ist der Quall der höllischen
Angst, als die Ursache der Peinlichkeit, und ist doch auch die Wurzel
des natürlichen Lebens.
37. Unter Nr. 3 stehet die dritte Gestalt der Natur, und heißet Angst,
als eine göttliche Schwefelqual, der Eigenschaft nach, die nimmt ihren
Grund aus der ersten und andern Gestalt, als 1. aus der magnetischen
Begierde, und 2. aus der Bewegnis des Einziehens, darinnen der ausgeflossene
ewige Will in solcher Unruhe in Angst stehet. Die Angst ist die Ursache
des natürlichen Wollens, Gemütes und der Sinne, und ist des Lebens Rad,
als eine Ursache des feuerischen Lebens.
38. Denn so der ausgeflossene Wille der Einheit Gottes in der Angst
stehet, so sehnet er sich wieder nach der Einheit, als nach Ruhe; und
die Einheit oder Ruhe sehnet sich nach der Bewegnis und Offenbarung;
und möchte doch auch in der Einheit keine Offenbarung ohne Bewegnis
sein, darum fleußt der göttliche Wille aus sich selber aus, und führet
sich die göttliche Lust in dem ausgeflossenen Willen in Begierde und
Bewegnis ein zu einer Empfindlichkeit, auf daß sie sich selber empfinde;
und bleiben zwei in einem einigen Wesen, als die empfindliche göttliche
Lust und die Ursache der Empfindlichkeit, darinnen sich Gott einen lieben
Gott nennet, nämlich nach der empfindlichen göttlichen Liebelust, und
einen zornigen Gott nach der Ursache der Empfindlichkeit, als nach der
ewigen Natur.
39. Und verstehen in der Angst, sofern das göttliche Licht darinnen
nicht offenbar ist, das höllische Feuer und ein ewig Verzagen und Schrecken,
da der eigene Wille der Natur immerdar in strebender Qual stehet, und
sich immerdar begehret von solchem Ursprung oder Grunde zu scheiden,
welches ich darum den kleinen Tod heiße, daß es der ewige sterbende
Tod ist; und aber in der Härtigkeit der große stillstehende Tod ist.
40. Diese Gestalt, so sie nicht das Licht hat, ist der Brunnquell des
falschen Gemüts; so sie aber der das Licht in sich empfindet, so ist
sie Quall und Grund des sinnlichen Gemüts, und die rechte Wurzel des
Feuers, wie unter Nr. 3 herunterwärts zu sehen ist.
41. Die vierte Gestalt Nr. 4 ist das Feuer der ewigen Natur, verstehet
ein geistlich Lebensfeuer, das urständet aus der stetswährenden Konjunktion
oder Zusammenfügung der Härte und des Bewegens, verstehet, die Peinlichkeit
urständet daraus; aber der Feuerglanz urständet aus der Lust des freien
Willens, da die Einheit der Lust in den Eigenschaften geschärfet wird;
so erscheinen sie als ein Blitz durch die stetswährende Konjunktion
der großen Sänfte der Einheit und der Grimmigkeit des Bewegens der dreien
ersten Eigenschaften; denn es ist in der Essenz der Konjunktion, als
riebe man Stahl und Steine aneinander, davon der Blitz entstehet.
42. Solcher Blitz ist das wahre natürliche und kreatürliche Leben der
ewigen Kreaturen, denn es ist die Offenbarung göttlicher Bewegnis, und
hat die Eigenschaften der Natur, und auch die Offenbarung der Einheit
göttlichen Ausflusses in sich: welches unter diesen beiden das Oberregiment
hat oder bekommt, darinnen stehet das Leben.
43. Der Glanz des Feuers ist das Licht vom Ausflusse der Einheit Gottes:
und die Essenz des Feuers ist der ausgeflossene Wille, welcher sich
mit der Begierde hat in solche Eigenschaften geführet.
44. Also verstehet man im ausgeflossenen feuerischen Willen die Engel
und Seelen, und in der empfindlichen geschärften Lichteskraft aus der
Einheit verstehet man den Geist, darinnen Gott offenbar ist, und im
geistlichen Wesen verstanden wird; und scheiden sich im Feuer zwei Reiche,
als das Reich der Glorie vom Ausflusse der Einheit Gottes, und das Reich
der Eigenschaften der ewigen Natur, ein jedes in sich selber, und wohnen
doch ineinander als eines.
45. Das Reich der Natur ist in sich selber die große ewige Finsternis,
und das Reich Gottes oder Glorie ist das Licht. Johannes 1, 5 spricht:
Das Licht scheinet in der Finsternis, und die Finsternis hats nicht
begriffen. Gleichwie Tag und Nacht ineinander wohnen, und doch keines
das andere ist: also kommt aus des Feuers Selbeigenschaft das peinliche
Leben. So sich dasselbe vom ewigen Licht abbricht, und in den Gegenwurf,
als in die Eigenschaften der Selbheit eingehet, so ist das Leben des
Feuers nur eine Phantasie oder Torheit, wie denn die Teufel solche worden
sind, und auch die verdammten Seelen sind, wie an der vierten Zahl herunterwärts
zu sehen ist.
46. In der fünften Eigenschaft der Natur Nr. 5 wird nun das zweite Principium
mit seinem Grunde verstanden, als das Wesen der Einheit in der Lichteskraft,
darinnen die ausgeflossene Einheit eine feuerflammende Liebe ist, daraus
der wahre verständige Geist urständet mit den fünf Sinnen. Die ersten
drei Gestalten sind nur Eigenschaften zum Leben. Die vierte Gestalt
ist das Leben selber, aber die fünfte ist der wahre Geist; wenn die
fünfte Eigenschaft aus dem Feuer offenbar ist, so wohnet sie in den
andern allen, und verwandelt sie alle in ihre süße Liebe, daß keine
Peinlichkeit noch Feindlichkeit in keiner mehr erkannt wird, gleichwie
der Tag die Nacht verwandelt.
47. In diesen vier ersten Eigenschaften ist das Leben gleich den Teufeln,
aber wenn des Lichtes Kraft, als das andre Principium in den Eigenschaften
offenbar wird, so ists ein Engel, und lebet in göttlicher Kraft und
Heiligkeit, wie an der fünften Zahl herunterwärts zu sehen ist.
48. Die sechste Eigenschaft Nr. 6 ist das Verständnis, als der Hall
oder Schall, da die Eigenschaften im Lichte alle in der Gleichheit stehen,
so freuen sie sich, so wird die Kraft der fünf Sensuum (Sinne) lautbar,
und freuen sich alle Eigenschaften ineinander, je eine der andern, und
also führet sich die Liebe der Einheit in Wirken und Wollen, in Empfindnis,
Findnis und Hochheit. Und also ist ein Kontrarium in der ewigen Natur,
auf daß Eigenschaften urständen, darinnen die Liebe erkannt werde, und
daß etwas sei, das zu lieben sei, darinnen die ewige Liebe der Einheit
Gottes zu wirken habe, darinnen das Lob Gottes geschehe. Denn so des
Lebens Eigenschaften mit göttlicher Liebesflamme durchdrungen werden,
so loben sie die große Liebe Gottes, und ergeben sich alle wieder in
die Einheit Gottes. Solch Freuen und Erkenntnis möchte in der Einheit
nicht offenbar werden, so sich nicht der ewige Wille in peinliche, bewegliche
Eigenschaften einführete.
49. Die siebente Eigenschaft Nr. 7 ist das Wesen, darinnen die andern
alle wesentlich sind, darinnen sie alle wirken, wie die Seele im Leibe,
darinnen man die Natur und auch die ewige wesentliche Weisheit Gottes,
als das Mysterium Magnum, verstehet, aus welchem Grunde die sichtbare
Welt mit ihrem Wesen und Kreaturen ist entsprossen.
50. Also soll man mit dieser Tafel die verborgene geistliche Welt verstehen,
als Gottes ewige Offenbarung, daraus die Engel und die Seelen des Menschen
ihren Urstand empfangen haben; deswegen können sie sich in Böse oder
in Gut verwandeln, denn es lieget beides in ihrem Centro. Die geistliche
Welt ist anders nichts, als Gottes geoffenbartes Wort, und ist von Ewigkeit
gewesen, bleibet auch in Ewigkeit, und wird darinnen Himmel und Hölle
verstanden.
Erklärung der andern Tafel. MACROCOSMUS
51. In dieser Tabelle verstehet man, wie sich die unsichtbare, verborgene,
geistliche Welt hat sichtbar gemacht, und hat ihr einen Gegenwurf mit
dem Aushauchen gemacht, da die ewigen Principia sind ausgeflossen, und
die Kräfte darinnen sind mit materialisch worden; denn die äußere Natur
ist anders nichts, als ein Ausfluß oder Gegenwurf der ewigen Natur.
52. Die vier Elemente urständen von den ersten vier Eigenschaften der
ewigen Natur, als: die Erde und Grobheit aller Wesen von der finstern
Begierde, da allezeit die andern sechs Eigenschaften sind mit materialisch
worden, wie man an den Metallen und Kräutern Böse und Gut verstehen
mag. Aber die finstere Begierde hat sie alle koagulieret, wie noch heute
geschieht.
53. Die Luft urständet von der Bewegnis der magnetischen Impression
durchs Feuer im zersprengten Mercurio, als die zersprengte Bewegnis,
daraus das Wasser kommet.
54. Das Wasser ist der zersprengte Mercurius, da die feuerische Art
getötet ist. Das Wasser ist das Weiblein des feuerischen Mercurii, darinnen
er wirket; davon Hitze und Kälte, sowohl Dicke und Dünne im Streit sind.
55. Das Feuer urständet vom geistlichen Feuer des innern Grundes. Die
Kälte verstehet man in der magnetischen Schärfe, als in der rechten
Wurzel zum Feuer.
56. Über den sieben Eigenschaften über der Tafel stehet: Grund der Natur,
in die drei ersten Gestälte eingeteilet; und in die vierte und fünfte
Gestalt oder Eigenschaft wird das Wort Rein Element eingeteilet; und
in die sechste und siebente Gestalt ist das Wort Paradies eingeleibet.
57. Mit dem Wort Grund der Natur verstehet man die Wurzel der vier Elemente,
als die vier Ursachen der Bewegnis und Empfindlichkeit.
58. Mit dem Worte Rein Element verstehet man das Temperamentum oder
Gleichheit der Natur und vier vier Elemente, da das Licht die Eigenschaften
alle in einen Willen wandelt, darinnen das Licht auch mit in der empfindlichen,
beweglichen, elementischen Eigenschaft wirket; so verstehet man, wie
sich das ewige Element, als die Bewegnis göttlicher Kraft, durch den
Grund der Natur geschärfet und im Licht offenbaret hat, welches Rein
Element die Bewegnis der innern geistlichen Welt ist, und in der Schöpfung
der Welt mit in das Wesen ausgeflossen ist, und wird in der Quinta Essentia
verstanden.
59. Das Wort Paradies, in der sechsten und siebenten Eigenschaft, deutet
an das geistliche Gewirke im Lichtswesen, als ein Grünen oder geistlich
Wachstum, welches im Anfang der Welt durch alle vier Elemente gegrünet,
und aus der Erde sich in alle Früchte eingebildet, und alle Eigenschaften
des Grimmes ins Temperamentum gewandelt. Als aber die grimmen Eigenschaften
mit den vier Elementen durch die abgewandte Begierde und falschen Willen
Adams aufwachten, und das Regiment bekamen, so floh dieses Grünen zurück;
das ist , es blieb in der Tinktur des innern Grundes stehen, und ist
noch wohl in den vier Elementen, aber nur im innern reinen Element,
und mag nicht erreichet werden, als nur in der neuen Wiedergeburt des
innern Menschen, und in der materialischen Tinktur, darinnen ist das
paradiesische Wirken auch ganz offenbar. Den Unsern verstanden.
60. Diese Tabelle zeiget an, wovon alle Wesen dieser Welt sind entsprungen,
und was der Schöpfer sei; als: daß der Schöpfer sei die geistliche Kraftwelt
gewesen, welche die Einheit, als der ewige Wille, hat beweget, welcher
Wille Gott selbst ist. Aber der Separator oder Scheider ist der ausgeflossene
Wille aus der geistlichen Welt Wesen, der ist in solcher Bewegnis aus
sich selber ausgeflossen, und hat ihm einen Gegenwurf seines Wirkens
gemacht, da in solcher Bewegnis ist immerdar ein Gegenwurf aus dem andern
geflossen, bis auf die alleräußerste Materia der Erde.
61. Diese ist durch göttliche Bewegnis in eine Massam gezogen worden,
und stehet daselbe Ziehen oder Bewegnis noch also. Darum fallen alle
Materien in der Tiefe gegen die Erde, und ist dieses die Ursache, daß
die Kraft der Bewegnis noch heute und bis zu Ende dieser Zeit also stehet.
62. Die sieben Tage und sieben Planeten deuten an die sieben Eigenschaften
der geistlichen Welt. Die drei Principia in Spiritu Mundi und in den
Materien und Lebendigen, als Salz, Schwefel und Öl, Sulphur, Mercurius
und Sal, deuten an die Dreiheit göttlicher Offenbarung, als einen immerwährenden
Quellbrunn, daraus alle äußere Kreaturen geflossen sind und noch fließen
werden bis zu Ende dieser Zeit; und wird der Separator darinnen mit
den sieben Eigenschaften verstanden. Und sehen wir in dieser Tafel,
was aus den sieben Eigenschaften geflossen ist, und wie sich die geistlichen
Kräfte haben in eine materialische gebracht, wie in den sieben Spatiis
herunterwärts in jedem zu sehen ist, darinnen man kann verstehen, woraus
Böses und Gutes ist in dieser Welt entsprossen.
Erklärung der dritten Tafel. MICROCOSMUS
63. In dieser Tafel wird der Mensch als ein Ebenbild aller dreien Welten
fürgestellet, nach Seele, Geist und Leib, was er sei im Anfang nach
seiner Schöpfung gewesen; was er sei im Falle durch den Irrgeist worden,
und was er durch den Geist Christi in der neuen Wiedergeburt werde,
welcher ein wahres, wesentliches Bild aus den drei Principiis göttlicher
Offenbarung ist, als aus dem ausgeflossenen Wort göttlichen Willens.
64. Nach der Seele ist er die ewige Natur der feurenden Art, als ein
Funke aus dem Centro, daraus das Feuer urständet. So dieser Grund nicht
mag das göttliche Licht erreichen, so ist er eine Finsternis von der
magnetischen anziehenden begehrenden Kraft; so er aber das Licht aus
dem Feuer erreichet, daß diese magnetische Begierde von der ausgeflossenen
Einheit der Liebe Gottes isset, so entspringet aus dem Feuer der wahre
gute Geist, wie das Licht aus der Kerze scheinet.
65. Dieses sind zwei Principia, als, im Feuer der ewigen Natur, die
Seele, das erste Principium, und im Lichte göttlicher Kraft der Geist,
das andre Principium. Der Leib aber ist das dritte Principium, als ein
Wesen der sichtbaren Welt, von Sternen und Elementen, aus den sieben
Eigenschaften der Natur in ein Bild gemachet.
66. Die Seele hat die sieben Eigenschaften der innern geistlichen Welt,
nach der Natur; aber der Geist ist ohne Eigenschaften, denn er stehet
außer der Natur in der Einheit Gottes, und wird aber durch die seelische
feuerende Natur in der Seele in der Stille offenbar, denn er ist das
wahre Ebenbild Gottes, als eine Idea, in der Gott selber wirket und
wohnet, sofern die Seele ihre Begierde in Gott führet, und ihren Willen
Gott übergibt. Wo aber nicht, so ist diese Idea, als der Geist, stumm
und wirklos, und stehet nur als ein Bild in einem Spiegel verbleichet,
und bleibet ohne Wesen, wie Adam im Falle geschah. So sich aber die
Seele Gott ergibt und ihren magnetischen Hunger in Gottes Liebe einführet,
so zeucht die Seele göttlich Wesen, als die wesentliche Weisheit Gottes
in sich, so wird ihre Idea oder Geist in der Lichtskraft wesentlich,
und sie bekommt göttlich Leben: so ist es dann der wahre Tempel Gottes,
darinnen Gottes Einheit wirkend und offenbar ist.
67. So sich aber die Seele mit der Begierde in sich selber, als in eigene
Liebe einführet, und mit der Begierde in die sieben Eigenschaften wendet,
dieselben zu probieren, und von der Lust der Eigenschaften isset: so
erhebet sie sich, und machet ihr ein Evestrum, als einen astralischen
Gegenwurf, welches Evestrum alsbald nach der Eitelkeit falscher Lust
hungert, wie dem Luzifer und Adam geschehen ist, da sich das Evestrum
Luzifers in die Phantasie gebildet hat; und das Evestrum Adams Seele
in die tierischen Eigenschaften der äußern Welt, davon die Seele vergiftet
ward, und zuhand den Leib aus dem Limo der Erde ansteckte, daß die tierischen
Eigenschaften in ihm aufwachten und nach irdischer, viehischer Speise,
als nach Hitze und Kälte, nach Herbe, Bitter, Süße, Sauer, lüsterten,
und sich mit solchen Eigenschaften in einen Quellbrunnen solcher Lust
einführeten, und mit der Begierde von Bös und Gut aßen, davon das Bild
Gottes, als die Idea verfinstert und wirklos ward; so war der rechte
Geist, als die wirkliche Idea, stumm und tot, wie ein Bild im Spiegel
tot ist, also war die Seele von Gott getrennet und stund in eigenem
natürlichen Wollen, denn Gottes Wille im Geiste wirkte nicht mehr, und
fing an das Wollen des Evestri, als die Gegenbildung der finstern und
der äußern Welt, denn der heilige Genius ward verwandelt.
68. In dieser Tafel stehet oben TINCTUR, in den sieben Eigenschaften
eingeteilet, das deutet an die Gleichheit der sieben Eigenschaften,
nach Seele und Leib, als daß im ersten Menschen vor dem Fall die Eigenschaften
zur Schiedlichkeit und eigener Annehmlichkeit sind im gleichen Willen
gestanden, und ihre Begierde alle in die Einheit Gottes geführet; so
waren sie ein echt Paradies, denn der wesentliche Geist mit der Einheit
Gottes war in ihnen offenbar, und sollten sie in Gottes Liebe durch
alle Dinge wirken.
69. Aber der Teufel gönnete ihnen das nicht, und betrog die sieben Eigenschaften
des Lebens mit falscher Lust, und beredete sie, es wäre ihnen gut und
würden klug werden, so sich die Eigenschaften eine jede nach ihrer Art
in eigene Annehmlichkeit einführeten, so würde der Geist schmecken und
erkennen, was Bös und Gut sei; aber daß solches in der Einheit Gottes
nicht bestehen könnte, saget er ihnen nicht.
70. Als sie sich aber in ihre eigene Lust einführeten, so wachte solcher
Streit und Widerwärtigkeit in ihnen auf, und wurden die Eigenschaften
alle in ihrer Selbheit bildlich; so war die Einheit als das Element
zertrennet, und kriegeten die vier Elemente im Streit das Regiment,
und fiel alsobald von außen die Ungleichheit, als Hitze und Kälte, und
das Gestirn mit der Schiedlichkeit mit der Wirkung in Leib, und der
Grimm Gottes nach der finstern Welt Eigenschaft in die Seele, davon
kam ihm nach der Seele Schrecken, Angst, Not und ewige Verzweiflung:
und im Leibe wachte auf Hitze und Kälte, Wehetun, Krankheit und das
tödliche Leben.
71. Also fiel das Bild Gottes, der ganze Mensch von seiner Ordnung,
und ward ein Monstrum und Larva, und huben alsbald die aufgewachten
sieben Eigenschaften in ihrer entzündeten Art ihr Regiment an, mit Neiden,
Morden, Stechen und Brechen. Aus Liebe ward Hoffart und eigen annehmliche
(falsche) Liebe. Aus der Begierde ward Geiz. Aus der Empfindlichkeit
ward Neid, und aus dem Feuerleben ward ein eitel giftiger Zorn. Also
ward der Hölle Fundament im ganzen Menschen offenbar, und regierete
in Seele und Leib.
72. Dieses höllische Fundament ist nun der Geist des Irrtums, darinnen
der Mensch hätte müssen verdammt sein und bleiben, wenn ihm nicht hätte
alsbald die göttliche Gnade nach solchem Abfall den Schlangentreter,
als den Ausfluß göttlicher Liebe, in dem heiligsten Namen Jesu eingesprochen,
zu einer neuen Wiedergeburt; welcher heilige Name sich in eitel Erbarmen,
mit der höchsten Demut, in die menschliche Seele und Leib herausgegeben
und in die Menschheit angenommen, und diesem teuflischen Irrgeist seine
Gewalt zerbrochen, und die Ichheit des Lebenswillens getötet, und die
Eigenschaften wieder in die Gleichheit gebracht, und mit seiner Liebe
geeiniget, und wieder in göttliche Einheit eingeführet hat.
73. Allda ist der wahre Geist, als die menschliche Idea und Ebenbild
Gottes, wieder erneuert und mit göttlichem Liebewesen erfüllet worden;
und hat die menschliche Seele durch Christi Seele und Geist in solcher
Liebe und göttlichem Wesen wieder eine offene Pforte zu Gott bekommen.
74. Dieses nun ist in dieser Tafel abgebildet, was Adam vor dem Fall
gewesen, und was er im Fall worden, und wie er sei wiederum erlöset
worden; was seine neue Geburt aus Christi Geiste sei. Und ist unter
dem Worte Tinktur in die sieben Eigenschaften entworfen, in welchen
Eigenschaften die Seele das Zentrum habe, und in welchen der Geist,
und in welchen der Leib: dem Leser weiter nachzusinnen. Darum stehen
die sieben wochentlichen Tage mit den Charakteren, anzudeuten, daß der
Mensch eben dasselbe sei.
75. Diese (dritte) Tafel deutet nun an, was der Mensch von innen und
außen, beides nach dem ersten guten Adam, und auch nach dem verderbten
Adam sei, und was er in Christo wieder worden, daran man verstehen kann,
wie Böses und Gutes im Menschen sei, und von was Eigenschaften Böses
und Gutes in Sinnen und Gemüte urstände.
76. Mit dem Worte Satan, damit der Irrgeist angedeutet wird, wird nicht
ein kreatürlicher Teufel verstanden, sondern der Quall eines solchen
Irrgeistes. Und mit dem Wort Christus wird der neue Mensch im Geiste
Christi nach der Inwendigkeit verstanden. Die andern Spatia werden verstanden
wie in den anderen Tafeln, darinnen man die Ursachen der Verwandelung
verstehet: dem Leser weiter nachzusinnen.
[Do umieszczenia na stronie Gnosis
przygotowa³ Œwiatos³aw Florian Nowicki.] |